Der kleine Selbstwickler Guide

 Was brauche ich zum Selbstwickeln?

  • Draht
  • Watte
  • Wickelhilfe
  • Seitenschneider
  • Schere
  • Akkuträger mit Widerstandsanzeige oder Ohmmeter

 

Welchen Draht nehme ich am besten?

Kanthaldraht ist der am häufigsten verwendete Draht beim Dampfen. Er hat eine Chrom-Aluminium-Eisen Legierung und lässt sich sehr einfach verarbeiten. Er ist von den angebotenen Drähten der mit dem höchsten Widerstand. Kanthal Draht kann nur im Wattmodus betrieben werden.

NiCr Draht hat eine Nickel Chrom Legierung und hat einen geringeren Widerstand wie Kanthaldraht. Die Wicklungen mit diesem Draht springen allerdings schneller an als mit Kanthal Draht. NiChrom Draht kann nur im Wattmodus betrieben werden.

V2A Draht ist Edelstahl Draht. Dieser hat einen sehr geringen Widerstand und ist für Subohm Dampfer sehr gut geeignet. Edelstahl ist vielseitig einsetzbar und kann sowohl im Wattmodus als auch im Temperaturmodus gedampft werden. Aber Achtung nur lebensmittelechten Edelstahl Draht verwenden, Drähte aus dem Baumarkt sind nicht zum dampfen geeignet.

Ni200 Draht ist ein Draht mit Nickel Legierung und nur für temperatur geregeltes Dampfen geeignet. Da Nickeldraht sehr niederohmig und dünn ist lässt er sich auch nicht so einfach wie Kanthal- oder Edelstahldraht verarbeiten.

Titandraht ist auch für das temperatur geregelte Dampfen geeignet und hat einen wesentlich höheren Widerstand wie Nickeldraht. Er lässt sich leicht verarbeiten und hat keinen metallischen Beigeschmack.

Welche Watte ist zum Dampfen geeignet?

bei der Auswahl der Watte ist es wichtig darauf zu achten nur ungebleichte und unbehandelte Wattesorten zu verwenden. Am besten ist Bio Baumwolle zum dampfen geeignet. Es gibt Watte Hersteller die sich speziell auf Watte zum dampfen spezialisiert haben und je nach Typ einen besseren Liquidnachfluss oder Temperaturresistenz haben. Je nach Verdampfer und Wicklung sollte man sich also seine Watte aussuchen. Hier stellen wir euch ein paar Wattesorten die wir getestet und für gut befunden haben vor.

Muji Watte ist ein Wattepad aus biologischer Baumwolle, sie hat eine natürliche braunfärbung und eine feste Ober- und Unterseite. Diese Watte ist eher für hochohmige Wicklungen geeignet oder für niedrige Leistungen. Sie hat einen guten Liquidfluss und saugt sich auch schnell voll. Allerdings hat diese Watte einen Eigengeschmack der mindestens 1-2 Tankfüllungen brauch bis er so langsam verschwindet.

Cotton Bacon V2 ist für Selbstwickler Tanks und auch für Tröpfler geeignet. Sie ist aus amerkianischer Bio Baumwolle und recht fluffig und lässt sich gut verarbeiten. Der Liquidfluss und die Liquidaufnahme sind sehr gut bei dieser Dampferwatte. Alles in allem ein gutes Allroundtalent.

Fuzion Cotton ist so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau unter den Vape Cottons. Diese Watte gewährleistet einen super Liquidfluss und eine genauso gute Liquidaufnahme, darüber hinaus ist sie hoch temperaturresistent und verhindert so die ungeliebten Dry Burns bei hohen Leistungen. Die Watte ist auch sehr geschmacksneutral. Für den stolzen Preis bekommt man auch einen ganzen Pott voll Watte der einem so schnell nicht ausgeht.

Kendo Vape Cotton gibt es in zwei verschiedenen Sorten. Die Original Watte ist unserer Meinung nach mehr für Tanks geeignet da sie einen sehr guten Liquidnachfluss und auch eine gute Liquidaufnahme gewährleistet. Sie ist sehr fluffig und lässt sich sehr einfach verarbeiten. Die Temperaturresistenz ist recht hoch sodass auch höhere Leistungen für die Watte kein Problem sind. Die Gold edition von Kendo ist eher für Tröpfler und RDTAs geeignet, da sie einen enorm guten Liquidfluss bietet und auch das Liquid gut speichert. Ihre große Stärke hat sie jedoch in der Temperaturresistenz, Dry Hits gehören hiermit der Vergangenheit an. Bei beiden Kendo Sorten sei noch erwähnt das diese bei einem Liquidwechsel sofort den neuen Geschmack übernehmen und kaum Eigengeschmack haben.

 

Welche Werkzeuge brauche ich zum Selbstwickeln?

Wickelhilfe - diese braucht ihr um die Wicklung herzustellen. In einem Set sind schon die gängigsten Durchmesser enthalten die dann in den Griff gesteckt werden. Hiermit können sehr gut saubere und gleichmäßige micro und spaced Coils hergestellt werden.

Seitenschneider - diesen braucht ihr um den Drahtüberstand auf der Rückseite bündig abzuschneiden. Beachtet hierbei das er eine sehr flache Auflagefläche haben sollte um Kontakt mit den Verdampferteilen zu vermeiden.

Schere - hier tut es eine einfache Haushaltsschere oder Nagelschere mit der ihr die Watte gut schneiden könnt.

Ohmmeter - diesen braucht ihr um den Widerstand eurer Wicklung zu messen. Ihr könnt einen Akkuträger mit Widerstandsanzeige hierfür verwenden oder den 521 Tab.

 

Was für eine Wicklung möchte ich?

zuerst sollte man sich Gedanken darüber machen was am Ende für eine Wicklung dabei raus kommen soll und in welchem Verdampfer sie installiert werden soll.

Widerstand - hier unterscheidet man in Subohm dampfen und hochohmigen dampfen. Das hochohmige dampfen beschreibt alle Widerstände ab 1,0 Ohm aufwärts. Diese Art der Coils sind in der Regel für Backendampfer geeignet, da hier mit weniger Leistung ca. 10-20 Watt gedampft wird. Für diese Art der Wicklung ist auch nur der Kanthal Draht geeignet, da dieser den höchsten Widerstand hat. Die andere Variante ist das Subohm dampfen, diese ist heute mehr verbreitet und für Lungendampfer gedacht. Subohm bezeichnet alle Widerstände die unter 1,0 Ohm liegen. Die meisten Subohm Fertigcoils liegen bei 0,3 - 0,5 Ohm, für Einsteiger empfiehlt es sich daher erst einmal in diesem Bereich zu bleiben und sich dann durch zu testen. Diese Coils fordern allerdings auch mehr Leistung je nach Wicklung können diese Coils 25W bis weit über 100W vertragen. Um den Widerstand zu bestimmen empfehlen sich kostenlose Tools wie der Dampfspulenrechner

Durchmesser - hiermit lässt sich auch der Widerstand variieren und zugleich auch die Dampfmenge und der Flash. Allerdings ist man hier auch meist eingeschränkt durch den Platz den deine Wickelbase dir bietet. Bei einfachen Drähten empfiehlt sich ein Durchmesser von 3mm, bei anderen Drahtsorten wie Clapton, Alien usw. reicht der Platz meist nur für 2,5mm.

Single oder Dual Coil - Je nach Verdampfer können bei Selbstwicklern ein oder zwei Coils gleichzeitig installiert werden. Beachte hierbei das sich der Widerstand der einzelnen Wicklung bei Dual Coils halbiert.

Micro oder Spaced Coil - als Micro Coil bezeichnet man Coils bei denen die einzelnen Wicklungen eng aneinander gewickeln werden ohne Raum dazwischen frei zu lassen. Der Vorteil dieser Art zu wickeln ist das man mehr Windungen wickeln kann und somit auf einen höheren Widerstand kommt wenn man dickeren Draht benutzt. Somit halten diese Coils durch den dickeren und stabileren Draht länger. Durch die Berührung der Windungen heitzen sich die Windungen gegenseitig auf und die Coil springt schneller an. Bei der Spaced Coil ist es genau umgedreht, hier lässt man beim wickeln etwas raum zwischen den einzelnen Windungen. Diese Coils nehmen mehr Platz in Anspruch haben aber den Vorteil das durch die bessere Luftzufuhr und die größere Auflagefläche der Watte mehr Geschmack entsteht. Um auf den gleichen Widerstand wie bei der Micro Coil zu kommen müsste man hier dünneren Draht und weniger Windungen nehmen.

Wattmodus oder Temperaturmodus - Je nach dem ob man im Watt oder Temperaturmodus dampfen möchte sollte die Drahtsorte ausgewählt werden. Siehe oben.

 

Wie wickel ich jetzt meine Coil?

In dem Tutorial werden wir jetzt einmal Single Coil wickeln im Wotofo Serpent mini und einmal Dual Coil wickeln im Vaporesso Gemini RTA (folgt).

 

blog-selbstwickeln

Wotofo Serpent mini - Single Coil

Für den Serpent mini haben wir einen Clapton Draht der mit einem Durchmesser von 2,5mm gewickelt wird ausgesucht, da dieser mehr Geschmack und Dampf bringt. Da bei diesem Wickeldeck gegen den Uhrzeigersinn gewickelt werden muss, führen wir den Draht wie auf dem ersten Bild zu sehen ist in die Wickelhilfe ein und machen 5 Windungen bis sich die Enden des Clapton Drahtes gegenüber stehen.

Jetzt können wir die Wicklung, nachdem wir die Schrauben aufgedreht haben, mittig über dem Luftkanal montieren (Bild 2). Zum ausrichten der Coil stecken wir die Wickelhilfe wieder hinein und positionieren damit die Wicklung, das sie 1-2mm über dem Luftkanal ist und keine Teile der Base berührt (Bild 3). Danach knipsen wir noch mit einem sehr flachen Seitenschneider die Enden des Drahtes so kurz wie möglich ab (Bild 4).

Am Ende sollte es so aussehen wie auf Bild 5, jetzt messen wir den Widerstand und überprüfen ob es den Vorstellungen entspricht. Anschliessend glühen wir die Coil aus um verschmutzungen beim Herstellungsprozess zu entfernen und das Glühbild zu überprüfen. Die Coil sollte immer von der Mitte nach aussen gleichmässig glühen ohne helle Glühpunkte zwischendrin aufzuweisen. Siehe Bild.

giphy

Kommen wir jetzt zum kniffligen Teil des Selbstwickelns, der Watteverlegung. Wir verwenden für Tankverdampfer meist die Kendo Original Watte, hiervon zupfen wir uns jetzt ein kleines Stück ab und formen es durch leichte Rollbewegungen (Bild 6). Danach ziehen wir die Watte durch die Coil, dabei sollte sie sich gerade so noch durchziehen lassen. Wenn sie beim Durchziehen reisst, habt ihr zuviel Watte genommen, wenn sie zu leicht durchgeht habt ihr zu wenig genommen (Bild 7). Spätestens beim Dampfen merkt ihr dann das es zu viel war wenn es kokelt oder zu wenig wenn der Verdampfer ausläuft. Die Watteverlegung ist eine reine Übungssache also nicht aufgeben wenn es beim ersten mal nicht gleich klappt.

Jetzt schneiden wir die Watte ca. 1cm nach der Coil mit einer Nagelschere oder auch mit dem Seitenschneider ab (Bild 8). Befeuchten die Watte mit Liquid bis sie komplett vollgesogen ist (ich arbeite das immer mit der Pinzette ein) und bauschen sie direkt hinter der Coil etwas auf. Zum Schluss positionieren wir die Watte noch im Liquidkanal, so das keine Watte darüber steht oder in das Gewinde kommen kann (Bild 9).

Fertig. Jetzt müsst ihr nur noch euren Verdampfer wieder zusammen schrauben, befüllen und los gehts.

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